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Aktueller Termin

Frankfurt, Sa 12.11.2011, 12:30
Demo, Kundgebungen und Kulturbeiträge

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Die Initiative »Neue Soziale
Architektur« wird vor Ort
Informationen zur Petition
verteilen und Unterstützungs-
unterschriften sammeln!


 Aufruf zur
Alternative

 4 Thesen zum
Occupy-Impuls

 I. Was heißt »Mehr Demokratie für die Bürgergesellschaft«?

 II. Was heißt »bedarfsorientiertes Wirtschaften«?

Occupy - Diskurse - Antwort 1f

B. Zwischentakt

f. Die Grundstruktur der neuen sozialen Architektur:
Das
Ensemble der Funktionssysteme des sozialen Ganzen
[der MEDIANUM-Code]

Vorbemerkung: Was wir bis hierher in den vier Adressierungen des Aufrufs von HS an verschiedene Bewegungen der Zivilgesellschaft beleuchtet haben betraf verschiedene Grundbegriffe, die dabei eine Rolle spielten aber wahrscheinlich von vielen der Occupy-Bewegung verbundenen Menschen nicht so identifizierbar sind, wie der Verfasser sie einführt. Daher haben wir versucht, sie zu erhellen. HS hat die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen. Wir fänden es fair, wenn er unsere Antworten an alle von ihm angeschriebenen Adressaten weiterleiten würde. Wir wünschen einen offenen Diskurs und hoffen, im Ergebnis zu einer gemeinsamen Sicht einer Perspektive zu kommen, die dann als Grundlage einer gemeinsamen politischen Vorgehensweise dienen kann. Das wäre das Ziel der Übung.

Revolution und Evolution
Meditation auf dem Weg zu einer
»Neuen Sozialen Architektur«

»Vor der Frage: WAS KÖNNEN WIR TUN? muss der Frage nachgegangen werden: WIE MÜSSEN WIR DENKEN?«. So im »Aufruf zur Alternative« von Joseph Beuys [1979 Europa-Kandidat der Grünen], erschienen am 23. 12. 1978 in der Frankfurter Rundschau

1. »Denken« heißt hier: Ins-Rechte-Denken der Wirklichkeit unserer sozialen Welt, die sich im Gang der Zeit in ihrer Gestalt sozusagen »hinter den Kulissen« der Bühne wandelt, während die Begriffe zurückbleiben. Deshalb Ins-Rechte-Denken, um zu lernen, die sich metamorphosierende Welt ideologiefrei neu anzuschauen und erforderlichenfalls durch eine »Revolution« der Begriffe die Grundlage zu schaffen für eine zeitgemäße »Evolution« der Verhältnisse.

Das ist heute noch genauso nötig wie damals. Denn allzu sehr sind die Grundstrukturen der Verhältnisse schon lange in immer wieder neuen Spielarten von den Auswirkungen ideologieverhafteter, anachronistischer Begriffe von rechts bis links überlagert und bleiben so dem Blick verborgen. Insbesondere deshalb ist das Ins-Rechte-Denken so nötig. Dann ist zu sehen, dass wir die soziale Welt längst nicht mehr adäquat beschreiben, wenn wir sie als »den Staat« verstehen. Vielmehr zeigt sich dem ideologiefreien Denken ein gegliedertes und dezentral vernetztes soziales Ganzes, kurzum ein sozialer Organismus:

Auf dem Fundament der Volkssouveränität erheben sich die vier Sphären der »systemischen« Primär-Funktionen dieses Organismus.

Sie sind durch ein Netzwerk kommunikativer Verbindungen einerseits und zirkulierender monetärer Ströme andererseits integriert und konstituieren dergestalt im Einsatz der Fähigkeiten der Tätigen an den Arbeitsstätten auf den Gebieten des geistig-kulturellen, wirtschaftlichen und politischrechtlichen Lebens die gesellschaftliche Menschheit. In diesem Sinne befindet sich die Erdenzivilisation inmitten eines tiefgreifenden Strukturwandels.

Und es stellt sich die Aufgabe, die sich diesem Blickwinkel zeigenden sozialen »FunktionsSysteme« im Verhältnis ihrer aufgabenbestimmten Sphären zueinander neu zu bestimmen.

2. Die Kernaufgabe des Geisteslebens in der Gesellschaft ist dabei das angedeutete System der Kommunikation und Vernetzung. Die Kernaufgabe des Wirtschaftslebens ist die der Produktion und Distribution aller nachgefragten materiellen und nicht-materiellen Güter und Dienstleistungen. Der Staat hat im politisch-rechtlichen System die Kernaufgabe der Legislative und Exekutive, und die Aufgabe des Geldwesens ist es, die Erfordernisse der monetären Zirkulation für das Produktionsfeld [im Kreditieren, Investieren und Subventionieren] einerseits und für das Konsumtionsfeld [im Einkommen Herausgeben] andererseits so zu versorgen und zu harmonisieren, dass alle Menschen, wo auch immer auf der Erde ihre Heimat sein mag, ihr Leben menschenwürdig führen können.

Erst auf der Voraussetzung dieses Erkenntnisbodens, kann – jetzt sinnvoll – auch die oft diskutierte  »Wertefrage« gestellt werden: Was sind die Grundwerte, die im sozialen Ganzen und in seinen Gliedern orientierend wirken müssten? Aber auch: Welches sind die Rechte und Pflichten, die Kompetenzen der jeweiligen Sphäre? Und wer sind die Subjekte der Souveränität, die in dem neuen Systembild einer »integralen« [Eugen Löbl] Selbstverwaltungsordnung diese – in der Sache begründet – legitim auszuüben haben?

3. Es wird sich in Ausführung dessen dann zeigen, dass in dieser »neuen Architektur« der Gesellschaft, als viergliedriger sozialer Organismus, sowohl die Begriffe des Neoliberalismus als auch diejenigen des Altkommunismus obsolet geworden sind. Die - neo-soziale - Epoche des »Dritten Weges«, die neuerdings, jedoch ohne »Revolution der Begriffe«, auch Angela Merkel verkündet, könnte bei solcher Fürsprache also beginnen.

Dies alles gemeinsam zu verständigen und durch die entsprechenden Gesetzgebungen zu legitimieren, ist die vorrangige soziale Aufgabe der Gegenwart und nächsten Zukunft.

Wiener Institut für Europäische Gesellschafts-Entwicklung,
in Zusammenarbeit mit dem Achberger Institut für Zeitgeschichte

Weiterführende Informationen zu den genannten Stichworten findet man im »Aufruf zur Alternative«, auf www.occupy-eu.net und www.impuls21.net.

Nachbemerkung: Wir betonen an dieser Stelle, dass die Position der Initiative NSA ihre entscheidenden Anregungen durch das Werk Rudolf Steiners erhalten hat. Gerade auch in wissenschaftsmethodischer Hinsicht. Das muss jedem forschenden Geist, der diese Anregung in ihrer erkenntnistheoretischen Konsequenz aufzunehmen bereit ist, die Pflicht auferlegen, sich freizuhalten von jeglicher Orthodoxie und jeglichem Dogmatismus - auch gegenüber dem Werk Steiners.

Dass einerseits die Kulturmenschheit das Singuläre der von Steiner neu begründeten Geisteswissenschaft als einer empirisch-phänomenologischen Disziplin mit praktischen Konsequenzen für alle Lebensgebiete bisher weitgehend ignoriert und andererseits die sich auf Steiner beziehende anthroposophische Bewegung oft nicht beispielhaft ist für eine Arbeitsweise, wie sie hiermit als die für die Initiative NSA verbindliche betont wird, ist unseres Erachtens die wesentliche Ursache für die das Überleben bedrohenden Zustände, in welche das 20. Jahrhundert Menschheit und Welt verstrickt hat. Die im 150. Geburtsjahr Rudolf Steiners begründete Internationale Rudolf Steiner-Gesellschaft mit Sitz in Wien hat sich die Aufgabe gestellt, dazu beizutragen, dass diese Sackgasse verlassen werden kann. Wer daran mitarbeiten möchte ist herzlich eingeladen [s. www.wilfried-heidt.de/2011/02/27/internationalerudolf-steiner-gesellschaft].

 

wird fortgesetzt ›››

 

Initiative NEUE SOZIALE ARCHITEKTUR
im Staat, in der Wirtschaft, im Finanzwesen und
in den Lebensformen der Kultur

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